Geschichte des Vereins

 

Zur Vorgeschichte unserer Gruppe ist aus den Aufzeichnungen des Germania-Züchters Eduard Petersilie zu erfahren:


"Wer im Hinkel-Buch die Artikel über die Langhaarstämme und Langhaarzuchten gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, daß bei Aufzählung der alten Stämme der Langhaar-Rasse und der reingehaltenen Zuchtfamilien immer wieder Ortsnamen aus Westfalen, besonders aber aus der Umgebung von Osnabrück, und aus dem anliegenden Gebieten von Hannover, Braunschweig, Rheinland und Lippe erwähnt wurden, daß also eigentlich hier die Wiege des "neudeutschen" langhaarigen Gebrauchshundes gestanden hat, der durch verständige Jäger und Züchter aus den alten Blutlinien gezogen ist. Auch in anderen Gegenden unseres Vaterlandes haben Zuchten bestanden. Wie im Kreise Stade und im Bergischen Land sind einzelne Zuchten später entstanden, aber meist ist das Material aus den vorstehenden Zuchtbezirken bezogen worden, oder Rüden und Hündinnen sind zur Blutauffrischung und Verbesserung von dort eingeführt worden.
In der näheren und weiteren Umgebung von Osnabrück und Diepholz haben seinerzeit mehr als 70 Deutsch-Langhaar-Zwinger bestanden. Leider sind viele dieser Zwinger eingegangen, die Züchter verstorben, die Zwingernamen verwaist, die Blutlinien aber sind in vielen Ahnentafeln zu finden und die Zwingernamen leben in der Geschichte der Langhaarzucht weiter."

 

Über die Entstehung der Gruppe Osnabrück schreibt Wilhelm Winkens:


"Was sich viele Langhaarfreunde seit langem erträumten, nämlich einen engeren Zusammenschluß aller Langhaarfreunde des Osnabrücker Raumes, wunde nunmehr am 15. Mai 1954 durch die Gründung der Deutsch-Langhaar-Gruppe Osnabrück Wirklichkeit. Der Einladung waren zahlreiche Langhaarfreunde gefolgt, die sich auch restlos als Mitglieder der neuen Gruppe eintrugen. Obgleich die 40 Mitglieder sich nur zum Teil persönlich kannten, war doch sehr bald ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl zu verspüren. Man hatte den Eindruck, daß die Männer, die sich hier zusammenfanden, den festen Willen mitbrachten, durch einen engeren Zusammenschluß die Deutsch-Langhaarzucht zu erhalten und zu fördern. Besonders beeindruckt waren die Anwesenden durch ein großes Ölgemälde, das den Deutsch-Langhaar-Rüden Treff IV Germania 2976W darstellt, dazu das Bild, welches den verdienten Züchter dieses herrlichen Rüden, Eduard Petersilie, mit seinen Langhaarfreunden Ebsen und Pleister zeigte. Eduard Petersilie sen. und Oskar Horstmann, Zwinger Osnabrück, war die ersten DL-Züchter in der dortigen Gegend. Es war daher verständlich, daß Dr. Hellmann, der die Gründungsversammlung leitete, mit begeisterter Zustimmung aller Beteiligten den Sohn, Kreisjägermeister Eduard Petersilie jun., zum 1. Vorsitzenden der Gruppe vorschlug. Obwohl mit Ehrenämtern sehr überlastet, war es doch möglich, Eduard Petersilie davon zu überzeugen, das Erbe seines Vaters und dessen Langhaarfreunden weiterzuführen und den Vorsitz zu übernehmen. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Lochte, Gut Vorlage bei Lengerich gewählt; zum Schatzmeister Dr. Dieter Mahler, Osnabrück; zum Schriftführer Wilhelm Winkens, Osnabrück; zum Zuchtberater Dr. Heinrich Bergmann, Lingen.

Die Versammlung war sich klar darüber, daß das zu erfassende Zuchtgebiet von einem engen Vorstand nicht intensiv genug betreut werden kann und entschloß sich, aus den einzelnen Bezirken die erfahrenen und passionierten Langhaarfreunde Koch, Lengerich; Winter, Schwege; Harling, Lemförde; Klostermeyer, Pente; Dr.
Reuß, Ummeln; Koops, Nordhorn in einen Beirat zu wählen. Um alle Anhänger des Deutsch-Langhaar im Osnabrücker Raum erfassen zu können, wurde mit Zustimmung der benachbarten Gruppen die Grenze der Osnabrücker Gruppe wie folgt festgelegt:
Meppen, Lingen, Bentheim, Rheine, Emsdetten, Greven, Glandorf, Bad Rothenfelde, Bielefeld, Melle, Lübbecke, Diepholz, Bersenbrück, Quakenbrück, Haselünne, holländische Grenze.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß alle an dieser Gründungsversammlung Beteiligten den Eindruck mit nach Hause nehmen konnten, daß die Deutsch-Langhaar-Gruppe Osnabrück eifrig bestrebt sein wird, den Deutsch-Langhaar auf der anerkannten Höhe zu erhalten und zu fördern."

Eduard Petersilie jun. begleitete das Amt des 1. Vorsitzenden bis zu seinem Tode. Die Nachkriegszeit hatte auch im Osnabrücker Raum zum Zusammenbruch der DL-Zucht geführt. Petersilie war glücklich, als es ihm nach dem Krieg gelang, noch eine Hündin aus der bewährten Zucht seines Vaters zu finden. Es war die bereits im 11. Feld stehende Alma Germania 350/43, die nach >Tell v.d. Grumpenburg 86/52 8606 nur einen Welpen, nämlich Betty 402/54 brachte, mit der der Zwinger Germania fortgeführt werden konnte.

Zu den herausragenden Persönlichkeiten der DL-Gruppe Osnabrück sind neben Eduard Petersilie Wilhelm und Lisbeth Winkens zu zählen. Winkens war einer der Väter der Früherziehungsmethode beim Jagdgebrauchshund. Er hat eine Vielzahl von DL, in erster Linie Rüden, nach dieser Methode ausgebildet und mit ihnen hohe Ergebnisse auf Verbandsprüfungen erzielt. Meist führte er bei Jagdgebrauchshundevereinen, um den DL im Wettstreit mit Vorstehhunden anderer Rassen einer breiten Jägerschaft vorzustellen und durch überzeugende Leistungen, insbesondere auf Verbandgebrauchsprüfungen, zu empfehlen. Im Laufe der Jahre gehörten ihm wertvolle Deckrüden und Zuchthündinnen, von denen besonders die folgenden der DL-Zucht überaus positive Impulse gegeben haben:  Atempo v.d. Eggemerigge, Katja Germania, Axel v. Lönsstein.
Aus seinem eigenen Zwinger v. Jahnplatz gingen eine Reihe guter Jagdgebrauchshunde hervor, wobei auch die beiden Deckrüden Dux und Erko v. Jahnplatz zu erwähnen sind. WilhelmWinkens hat sich durch unermüdliches Wirken für die Rasse Deutsch-Langhaar verdient gemacht und wird uns stets auch als selbstloser Helfer und Ratgeber in Erinnerung bleiben.
Mit Georg Kaltenborn und Udo Hebrok standen über zwei Jahrzehnte hinweg zwei versierte DL-Züchter an der Spitze der DL-Gruppe Osnabrück und prägten das Zucht- und Prüfungsgeschehen.
(Text: Merx---Der Deutsch-Langhaar Jagdgebrauchshund)

 

1996 bis 2004 stand Hans Ehmann (Sohn von Heinrich Ehmann, Zwinger von der Overbecker Mühle) an der Spitze des Vereins.

 


Hans Ehmann

 

 

2004 bis 2011 war Wilhelm Meese der 1. Vorsitzende


 

Ab 2011 wurde Andreas Wennemer der 1. Vorsitzende der DL-Gruppe Osnabrück.

 


WilhelmWinkens, im Alter von 81 Jahren führte er Cita von Winterberg auf VJP und HZP, beide Male als Suchensieger.

 


 

Auf der Hauptversammlung im März 60 hatte sich der DL-Verband dafür entschieden eine Verbands-HZP abzuhalten. Als Prüfungsort wurde Osnabrück bestimmt, nachdem die dortige, sehr rührige Landesgruppe sich bereit erklärt hatte, die erste derartige Veranstaltung auf Verbandssebene auszurichten. (Auszug aus der Jagdzeitschrift Wild und Hund, 63. Jahrgang, Nummer 22, 22. Januar 1961)

   
/Arko v. Fischteich 142/59 auf der 1. Schorlemer-1960


Auf dieser 1. Schorlemer-HZP führte Wilhelm Winkens Bella v.d. Eggemerigge 6/60 mit 126 Punkten und Georg Kaltenborn den Wurfbruder Basko v.d. Eggemerigge 2/60 ebenfalls mit 126 Punkten und einem I. Preis.